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Ein denkwürdiger Denkmaltag 2014 im angeblichen Lola Montez Haus

Letzten Sonntag war wieder einmal der Tag des offenen Denkmals. Trotz, oder vielleicht wegen des nicht allzu schönen Wetters, waren die Denkmäler übervoll.
Ich schnappte mir also meine Frau und wir gingen an der Hochleite in München spazieren. Bereits in einiger Entfernung zum angeblichen Lola Montez Haus begrüßten uns kleine Messingschilder auf einigen Parkbänken. So lasen wir „Hier traf ich meinen Ludwig“ und „100 Schritte zum königlichen Liebesnest“ dazu noch die entsprechende Homepage.
Im Katalog der Denkmäler zum Jahrestag 2014 findet sich exakt die gleiche falsche Beschreibung wie früher mit dem angeblichen Baujahr von um 1820.
Wir schauten uns also das kleine Haus an. Der Hausherr stand herum und wich konkreten Fragen nach dem Baujahr des Hauses sowie der von ihm seit über 15 Jahren behaupteten Anwesenheit der Lola Montez in diesem Haus geschickt aus.
Beim Weggehen drückte man uns einen aufwändig gestalteten, großen Prospekt für die Feiern in diesem Haus in die Hand. Darin wieder die bekannten Lügen: Unter der großen Überschrift „Das königliche Liebesnest“ steht „Hier trafen sich Ludwig I. Und Lola Montez Inkognito.“
Was da natürlich nicht steht, ist die Tatsache, dass an der Stelle dieses Hauses im Jahr 1837 nachweislich ein ganz anderes Haus stand und das derzeitige Haus frühestens im Jahr 1858 – also gut 10 Jahre nachdem Lola Montez aus München fliehen musste – gebaut wurde.
Besonders pikant in diesem Zusammenhang ist, dass der Eigentümer im November 2013 mehrere gleichlautende Stellungnahmen veröffentlichen ließ, in denen er eindeutig zugibt, dass er das tatsächliche Baujahr des Hauses kennt, obwohl er in mehreren Fernsehbeiträgen überzeugend? behauptete, die Lola Montez wäre in seinem Haus gewesen.
Diese Stellungnahmen weisen allerdings einige Eigenheiten auf. Die erste Stellungnahme wurde im Münchner Merkur am 5.11.2013 von einer Frau Brigitta Wenninger veröffentlicht, weitere dann in diversen Portalen Ende November 2013 wie z.B. http://www.premiumpresse.de/termine-events/das-haus-der-geschichtchen-PR2397348.html , oder aber auch am 3.4.2014 http://www.news4press.com/Haus-der-Geschichtchen_820243.html wo dann jeweils der Eigentümer Wiedenmann des Lola Montez Hauses als für den Text verantwortlicher zeichnet.
Ist das nicht irgendwie merkwürdig? Zwei Autoren für den gleichen Text? Wer hat es wirklich geschrieben?
Warum behauptet er in seinem Prospekt und auf den Parkbänken unbeirrt weiterhin das Lügenmärchen vom „Königlichen Liebesnest“? Warum hat er seine Angaben an die Deutsche Stiftung Denkmalschutz nicht korrigiert?
Wir finden die Antwort im gleichen Artikel: „Die romantischen Geschichten ziehen das Publikum an.“
Aber ganz ohne neue Erfindungen kommen wir dann doch nicht davon. Jetzt ist es ein Pulverhorn, das König Ludwig gehört haben soll und das angeblich in diesem Haus gefunden wurde. Möglicherweise ist das Pulverhorn tatsächlich echt, wir bezweifeln jedoch sehr, dass es in diesem Haus gefunden wurde. Wenn dies nämlich den Tatsachen entsprechen würde, so hätte der Eigentümer garantiert alle möglichen Fachleute zusammengerufen um den Fund auch korrekt zu dokumentieren. Außerdem hätte er es zweifelsohne bereits mit dem Fund des angeblich alten Balkens im TZ Artikel von 1997 publiziert. Jedoch hat er über diesen “Balken aus dem Jahr 1800” kein Wort mehr verloren, während die Geschichte vom Pulverhorn erst gegen 2009-2010 auftaucht.
An dieser Stelle schreiben wir nun eine kleine Belohnung von 100 Euro für Denjenigen aus, der uns nachweisen kann, wo und wann dieses Pulverhorn verkauft, verschenkt oder verloren wurde, oder aber wo es sich nachweislich in den Jahren 1996 bis 2009 befand.
Die Jahre 1846 bis 1996 sind natürlich auch vom Interesse, denn wenn es sich z.B. in einer Privatsammlung befand, kann es nicht gleichzeitig über 150 Jahre im angeblichen Lola Montez Haus geschlummert haben.
Ist es nicht schön, das die notorische Hochstaplerin Lola Montez noch posthum ein weiteres Haus in Bayern sozusagen „geschenkt“ bekam?

Eine weitere unglaubhafte Azubi-Bewertung für das angebliche Lola Montez Haus

Das Mitarbeiterbewertungsportal auf www.kununu.com läuft zur Zeit ganz heiß. Nachdem wir bereits im Juni sowie am 23. November 2013 über die wenig glaubhaften positiven Bewertungen für das angebliche Lola Montez Haus berichtet haben, erschien am 26.11.2013 eine Bewertung eines Mitarbeiters in Ausbildung, also Azubi. Interessanterweise verschwand eine ähnliche Bewertung als Mitarbeiter erst vor kurzem, weitere Einzelheiten siehe hier.

Nach unserer Kritik hat man wohl darauf geachtet, nicht einfach überall 5 Sterne zu geben und man hat sich außerdem bemüht einen Kommentar abzugeben.

Der Azubi gibt nun also 4,8 Punkte von maximal 5 möglichen und behauptet Spaß zu haben, gefördert zu werden und die Kunden seien glücklich, ob nun wegen diesem Azubi oder wegen etwas anderem bleibt offen. Es herrsche „Eine wunderbare Atmosphäre, die jungen Menschen eine Chance gibt!“

Wow, da sind wir ganz platt; seit wann ergeben sich Chancen durch eine Atmosphäre? Läßt sich dort dadurch besser atmen oder was? Eine Chance worauf bitteschön? Leider wissen wir nicht, was unser Azubi dort lernt, was wir aber wissen, ist „Klar schafft man diesen Job nicht mit 40 Stunden die Woche, aber das spielt keine Rolle, solang die Arbeit Spaß macht …“

Aha, jetzt lernen wir, daß unser Azubi eigentlich ständig mehr als 40 Stunden arbeitet. Ganz nebenbei, für Azubis unter 18 Jahren ist dies verboten. Wir wissen aber nicht, wie alt unser begeisterter Azubi ist, also wollen wir wohlwollend annehmen, daß er/sie schon 18 Jahre alt ist. Trotzdem ist es äußerst selten, daß gerade ein Azubi derart arbeitsgeil ist, daß er/sie gerade die langen Arbeitsstunden als etwas positives anführt und auch die gewählte Sprache ist nicht gerade Azubi-like.

Den Abschuß bildet aber der Hinweis auf „eine Reihe glücklicher Kunden“. Alle Achtung, hier haben wir einen äußerst mustergültigen Azubi, dem das Wohl seines Chefs und das Wohl seiner Kunden dermaßen am Herzen liegt, daß vermutlich sein/ihr Gewicht mit Gold aufgewogen wird.

Wie ließe sich sonst eine solch überbordende Begeisterung erklären, insbesondere wenn man sieht, wie die meisten anderen Mitarbeiter geurteilt haben und angesichts der Tatsache, daß die durchschnittliche Arbeitsdauer im angeblichen Lola Montez Haus nur 2 bis 6 Monate beträgt? Da wird unser Azubi am Ende seiner Ausbildung höchstwahrscheinlich der dienstälteste Mitarbeiter sein, wobei dies bei der super Förderung die er/sie erhält sicherlich ganz einfach sein wird.

Oder – nur so ein kleiner Gedanke am Rande –, könnte diese Bewertung womöglich ein Fake sein?

Die Abstimmung mit den Füßen im angeblichen Lola Montez Haus und woran kann man eine falsch positive Bewertung im Internet merken?

Wie bereits hier dargelegt, sind die Erfahrungen von Mitarbeitern im angeblichen Lola Montez Haus nicht besonders positiv. Ab und zu taucht jedoch eine Bewertung voller Lob auf, wie im September oder Oktober 2013 eine Mitarbeiterbewertung, die bei allen möglichen Punkten ausnahmslos 5 Sterne erzielte und jemand noch dazu sinngemäß meinte „Die Arbeit muss doch Spaß machen und das tut sie hier auch.“

Natürlich fehlten jegliche weiteren Angaben, z.B. zur Funktion des angeblichen Mitarbeiters, seiner Dauer im Unternehmen, oder Informationen darüber, was es denn eigentlich ist, was dermaßen Spaß macht.

Die Plattform http://www.kununu.com/de/by/muenchen/gt/lola-montez-haus merkte das dann auch und entfernte diesen Beitrag.

Es gibt objektive Belege dafür, dass die Entfernung des „Spaßbeitrags“ korrekt ist. Dazu müssen wir uns nur anschauen, wie oft, welche Mitarbeiter vom angeblichen Lola Montez Haus gesucht werden. Diese Aufstellung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Es ist jedoch klar, dass seit Dezember 2012 insgesamt mindestens 30 Stellenanzeigen für bis zu 10 verschiedene Stellen bei unterschiedlichen Jobbörsen geschaltet wurden. Die Anzeigen wurden mindestens 2 mal und bis zu 4 mal im Jahr geschaltet. Als Anbieter fungiert abwechselnd das Lola Montez Haus und „Made in Quality“ mit und ohne GmbH, wobei beides dem angeblichen Professor Frank Maria Wiedenmann gehört. Nur bei der Schreibkraft kann man den Anbieter nicht einsehen, es ist aber der gleiche Anzeigenschalter wie bei allen anderen Stellen.

Anders gesagt, die durchschnittliche Verweildauer eines Mitarbeiters im angeblichen Lola Montez Haus oder bei der Made in Quality GmbH beträgt 3 bis 6 Monate.

Aufgrund der Mitarbeiterbewertungen auf kununu, können wir nun annehmen, dass der Spaß im angeblichen Lola Montez Haus und bei der Made in Quality GmbH sogar sehr begrenzt ist.

 

Datum Stelle Anbieter Stellenangebot Nr. bei gigajob oder sonst. Anbieter
07.06.2013 Bilanzbuchhalter/-in zur Betreuung der steuerlichen und buchalterischen Belange unserer GmbH MADE IN QUALITY GmbH 12.977.469
12.01.2013 Buchhalter/-in MADE IN QUALITY GmbH Kimeta

14.11.2013

22.10.2013

22.08.2013

Empfangsdame/Herr Lola-Montez-Haus 131.636.649

14.11.2013

22.10.2013

22.08.2013

Haushaltshilfe

MADE IN QUALITY 57.375.096
25.09.2012 Haushaltshilfe MADE IN QUALITY Kimeta
11.07.2013 Gärtner/in MADE IN QUALITY/ Lola Montez Haus 132.361.466

28.10.2013

22.07.2013

Hausmeister/-verwalter zur Betreuung unseres historischen Salettls in München- Harlaching MADE IN QUALITY 12.977.456
18.06.2013 Hausmeister /Verwalter MADE IN QUALITY GmbH Gelegenheitsjobs 2032
06.12.2012 Hausmeister /Verwalter MADE IN QUALITY Kimeta

14.11.2013

22.10.2013

22.08.2013

Küchenhilfe

MADE IN QUALITY 97.956.465
25.09.2012 Küchenhilfe MADE IN QUALITY Kimeta

14.11.2013

22.10.2013

22.08.2013

Programmierer/Internetprofi

MADE IN QUALITY 16.843.629
14.09.2012 Programmierer/Internetprofi MADE IN QUALITY Kimeta

14.11.2013

11.01.2013

Schreibkraft zur Erledigung von diverser Korrespondenz nicht öffentlich, jedoch der gleiche Anbieter 12.977.475

22.10.2013

22.08.2013

Servicekraft Lola-Montez-Haus 13.457.165

14.11.2013

22.10.2013

22.08.2013

Telefonkontakter/in Telemarketing

MADE IN QUALITY 131.443.495
16.02.2013 Telefonkontakter/in Telemarketing MADE IN QUALITY Kimeta

 

Und wieder grüßt das angebliche Liebesnest mit erfundenen Meldungen aus dem s.g. Lola Montez Haus zum Tag des offenen Denkmals 2013

 

Unverändert findet sich im Programm zum Tag des offenen Denkmals am 8. September 2013 der gleiche falsche Text, wie bereits früher beschrieben und der nachweislich vom Eigentümer und Vermieter des Schweizer Hauses, eines kleinen Nebengebäudes des Gutshofs Menterschwaige in München stammt.

Es gehört schon eine Menge Unverfrorenheit dazu zu behaupten: „Wohl um 1820 erbaut.“ und „Lola Montez, spanische Tänzerin, für die Ludwig I. seine Krone opferte, fand auf dem Gutsgelände für eine unbestimmte Zeit Unterschlupf bevor sie München verließ.“

Das Märchen von s.g. Königlichen Liebesnest im Schweizer Haus wird unaufhörlich und gezielt wiederholt. Um dem einen Anstrich der Echtheit zu verleihen, dachte sich der Eigentümer und Vermieter des Schweizer Hauses Herr Frank Maria Wiedenmann, daß eine Denkmalschutzplakette nicht schlecht wäre. Dazu schrieb er am 23. Februar 2011 eine kurze Email an Herrn Thomas Schwindel, der damals der Vorsitzende des zuständigen Bezirksausschusses war. Herr Schwindel – Nomen est Omen – war kein unbeschriebenes Blatt, wie etliche Zeitungsartikel belegen und musste schließlich im März 2012 gehen.

Herr Wiedenmann bat darin Herrn Schwindel um eine Empfehlung und bedankte sich sich im Voraus mit den Worten „Ansonsten freuen wir uns wie immer auf einen Besuch bei Lola und sind in diesem Sinne mit größtem Vergnügen…“

Man lese dies gründlich, denn es zeigt, daß Herr Frank Maria Wiedenmann (angeblich Professor) und Herr Thomas Schwindel offenkundig gute Kumpel waren (sind?) und Herr Wiedenmann des öfteren Herrn Schwindel im s.g. Lola Montez Haus willkommen hieß.

Nun, Herr Thomas Schwindel tat wie geheißen und schickte die gewünschte Empfehlung an das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege.

Am 23.05.2011 schrieb das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege an Herrn Schwindel :

  1. Eine „Denkmalschutzplakette“ ist in der bayerischen Denkmalpflege nicht bekannt.

  2. Das sog. Lola Montez Haus zählt sicher nicht zu den Kulturgütern.

  3. Das Nebengebäude, eine sog. Almhütte im Schweizerhausstil, wird als Bestandteil des Baudenkmals Menterschwaige 4 in der Denkmalliste gesondert erwähnt, steht also „unter Denkmalschutz“.

  4. sog. Almhütte, Nebengebäude im Schweizerhausstil, nach Mitte 19. Jh.

Somit wissen wir nun mit Sicherheit, daß das sog. Lola Montez Haus erst nach Mitte des 19-ten Jahrhunderts gebaut wurde und die Angabe des Baujahr „so um 1820“ eine reine Erfindung darstellt.

Genauso wie das sog. Lola Montez Haus nicht als königliches Liebesnest dienen konnte, denn Lola Montez verließ München im Februar 1848 für immer und dies ist eindeutig die erste Hälfte des 19-ten Jahrhunderts.

Wir wollen hoffen, daß dieser Fall eine Ausnahme ist, und daß die sonstigen Informationen zu anderen, echten Denkmälern zum Tag des offenen Denkmals stimmen, denn überprüft werden sie offensichtlich nur unzureichend.

Was sagt Lola Montez selbst zu den aufregenden Tagen ihrer Flucht aus München im Februar 1848

Nachzulesen im Buch “Memoiren der Lola Montez (Gräfin v. Landsfeld)“ von Lola Montez, publiziert in Berlin 1851, Band Sieben, digitalisiert von Google und dort als E-Book kostenlos erhältlich. Auf Seite 56 und folgende lesen wir auszugsweise folgendes:

Nachdem in München der Stein des Anstoßes entfernt war, kamen zehn Allemannen desselben Abends (11. Februar) nach der Krondomaine Blutenburg bei Nymphenburg (unweit Münchens und zunächst an der Eisenbahnstation Pasing gelegen) und baten daselbst um Speise und Nachtlager. …Nachts um 11 ½ Uhr kam Lola Montez verkleidet, und mit gepudertem Haar, in Begleitung des Wirtes von Großhesselohe nach Blutenburg, um, wie sie sagte, sich von den Allemannen zu verabschieden. … Lola Montez setzte aber nach des Grafen Entfernung ihre Reise nicht nach Bayerns Grenze fort, sondern eilte nach Großhesselohe hinüber, von wo sie sich nach Blutenburg führen ließ. …

Auf der Homepage von Dieter Wunderlich  findet sich ebenfalls eine recht ausführliche und korrekte Biographie dieser umtriebigen Dame. Lesen Sie bitte dort die Ereignisse in München vom 10. bis zum 12. Februar 1848 nach.

Von einem königlichen Liebesnest im Schweizerhaus in der Menterschwaige ist da nirgendwo die Rede.

Beiträge von Menschen, die eine Erfahrung mit einer Feier im s.g. Lola Montez Haus sammeln durften

Zum Schutz der Autoren erlaubten wir uns die Namen auszuwechseln und die Datumsangaben ein wenig allgemeiner zu halten. Wir versichern, daß zu allen Beiträgen eine URL und entsprechende Screenshots existieren. Wenn Sie diese Beiträge lesen, so verstehen Sie, warum eine maximale Anonymisierung notwendig ist. Trotzdem kann es vorkommen, daß nach einer gewissen Zeit solche Beiträge an den Originalplätzen einfach verschwinden.

Wir wollen alle ermutigen uns hier ihre Erfahrungen zu schildern. Achten Sie bitte darauf, daß diese möglichst sachlich und subjektiv sind.

Außerdem sind wir an allen Erfahrungen, die das Thema dieses Blogs berühren sehr interessiert. Besonders dann, wenn Sie weitere objektive Beweise haben (z.B. Zeitungsartikel, URL, Aktenzeichen, sonstige Publikationen).

Ein Beispiel für eine Hochzeit mit einem Gerichtsnachspiel finden Sie hier.

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User 12 im Februar 2014

Der Vermieter ist ein großartiger eigenwilliger Redner und verlangt für diese Leistungen mit einem billigem ” Arme Leute Essen ” was angeblich demGeist der damaligen Zeit entspricht einen Horrorpreis !
Dafür gibte es aber den billigen Prosecco, Weiß – und Rotwein von Aldi. Viele merken das gar nicht im Trubel der Feier.  Das war eine Schande für uns gegenüber unseren Gästen die wir eingeladen haben.
Die Nachbarn erzählten uns dass die Lola Montez sich dort nie mit König Ludwig getroffen hat da das Haus viel später erbaut wurde. Also eine glatte und weit verbreitete Lüge
Wir würden jedem raten genau zu prüfen und vorher recherchieren, wie die Realität aussieht.
Das Personal war sehr nett, aber man merkte schon dass hier  eher nur ungelernte Aushilfskräfte zu werke gingen.
Wir würden nie mehr dort feiern und auch niemanden dazu raten.

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User 8 im September 2013

…mit einem Lächeln, habe ich den “Edit durch den Admin” zur Kenntnis genommen. Speziell der Grund Anraten durch den Anwalt hat mich köstlich amüsiert.

übersetzt heisst das:

Dem Betreiber bzw. Admin dieses Forums wurde nahe gelegt, einen Satz aus meinem Bericht zu entfernen. Dies kann ich natürlich absolut nachvollziehen, daher soll dies _keine_ Kritik am Forum bzw. den Admins sein.

Ich kann damit leben, da es ja mittlerweile mehr als eindeutige Berichte im Netz gibt. Bei einer gewissen Recherche über einschlägige Suchmaschinen findet man den editierten Satz wieder.

In diesem Sinne

Mit freundlichen Grüßen

Anmerkung vom Admin dieses Blogs: Für alle Interessierten, hier ist nochmal der magisch verschwundene Absatz: „Im Nachgang wurde ich mit Drohungen bzw. Schadensersatzforderungen gerade zu überhäuft. Schön war hierbei, wie sich das wahre Gesicht von Herrn W. zeigte.“

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User 11 im August 2013

Es ist einfach soooo schade, dass dieses tolle Haus einen solchen Inhaber hat. Wir wollten dort unser Fest feiern, mussten jedoch aus diversen Gründen abstand davon nehmen. Und da zeigt sich dann auch schon das wahre Gesicht. Erst wird bei allem auf ganz locker gemacht und alles ist kein Problem. Solange der Herr die Feier so gestalten kann wie er das für richtig hält. Eigene Wünsche sind nicht gut. Vorsicht ist geboten wenn er ein Angebot schriftlich gibt. In der normalen Geschäftswelt würde das gar nicht als Angebot gelten, er jedoch behauptet ab diesem Moment, dass ein Vertrag zustande gekommen ist. In diesem “Angebot” sind nur generelle Aussagen und keine konkret besprochenen Punkte. Uns wurde dann mit Schadenersatz gedroht. Jedoch sind diese Drohnungen natürlich nicht nachvollziehbar. Es war nur so schade, da wir sehr gerne zu einer anderen Gelegenheit auf dieses tolle Haus zurückgekommen wären. Wenn man ein wenig im Netz nach Lola Montez Haus sucht, dann stößt man leider auf mehrere Erfahrungen wie unsere. Schlussendlich lässt sich nur sagen: SCHADE

User 10 im Juni 2013

Ich war dort kürzlich Gast. Die Location ist zauberhaft, allerdings haben sich die Servicemitarbeiter vor den Gästen angezickt, das fanden wir gar nicht so feierlich. Außerdem hat das Buffet nicht wirklich gut geschmeckt. Leider mussten wir um 22 Uhr alle nach drinnen gehen, weil es wohl immer wieder Ärger mit den Nachbarn gibt. Der Gastgeber hat auch nichts von dieser Regelung gewusst, ihm wurde gesagt, dass er die ganze Nacht den Garten nutzen kann. Soviel ich mitbekommen habe, lief wohl einiges nicht so wie es der Vermieter zugesichert hat. Schade.

User 9 im Mai 2013

… Laß dich nicht von irgendwelchen Schadenersatzforderungen runtermachen, das ist eben Standardprozedere.

Noch eine Info: Wenn man wegen der Lautstärke bei der Polizei angezeigt wurde, gibt’s unter Umständen einen Bußgeldbescheid. Der Vermieter pflegt dann einen solchen auf den Veranstalter der Feier weiterzureichen.

User 8 im April 2013

Hallo zusammen,

nachdem ich mich von den “älteren” Bewertungen nicht abschrecken hab lassen und wir uns “eigentlich ” für das Lola Montez Haus entschieden hatten, möchte ich hier eine aktuelle Bewertung abgeben und erklären warum wir 3 Wochen vor Hochzeitsbeginn eine Ersatzlocation suchen mussten !!!

Der Betreff würde lauten: tolle Location und Geschichte , aber mit Vorsicht zu geniessen:

Wir hatten uns nach Besichtigung sofort entschieden, die Hochzeitsfeier für 30 – 40 Leute in dieser traumhaften Location abzuhalten. D.h. wir wollten ein verbindliches Angebot und hatten ein paar Änderungen ( Vorspeisen ) zum Menuevorschlag von Herrn W. ( seines Zeichens Eigentümer ). Da das erste Gespräch mehr als angenehm war, haben wir uns wohl ein bisschen blenden lassen und ein paar fehler gemacht.

Wir haben die Warnungen der Nachbarn ignoriert, wir haben fehlende Reaktionen auf unsere Wünsche ignoriert, wir haben das Thema Kosten sehr unverbindlich gehalten…

D.h. nach unserer mündlichen Zusage und bestätigung des “Termins” haben wir uns mehrmals treffen müssen , um wirklich kleine Veränderungswünsche schriftlich bestätigt zu bekommen. Weiterhin gestalteten sich die Preisverhandlungen mehr als Schwierig, nicht wegen der Höhe, sondern wegen der Nachvollziehbarkeit. Das Spielchen ging bis 3 Wochen vor der Trauung als ich die Reissleine gezogen habe, da ich nicht bereit war die Gesamtsumme im Voraus zu bezahlen.

Daher kann ich folgende Aussagen treffen bzw. Empfehlungen geben.

1. Location ist wirklich schön und sehenswert

2. Herr W. ist ein wirklich “guter” Verkäufer

3. Lasst euch alles , wirklich alles schriftlich geben. Besteht hier auf einen Nutzungsvertrag, so wie ihn die meisten Caterer anbieten. Ein Vertrag schütz auch euch !

4. Lasst euch eine Leistungsübersicht ( Menü und Extras ) geben und den Preis pro Person ausweisen.

5. Bezahlt in keinem Fall im Voraus die Gesamtsumme, sollte irgendetwas nicht passen, dann lauft Ihr eurem Geld hinterher.

6. Stellt euch darauf ein, dass die Nachbarn die Polizei schicken, ausser Ihr beendet die Musik ab 11.00 Uhr und feiert in Zimmerlautstärke.

wie gesagt, habe ich ausser einer Gesamtrechnung ( ohne Angabe von Lesitungen/ Inhalt ) und Versprechungen, nichts bekommen. Dies hat uns leider dazu bewogen unseren Hochzeitstag “sicherer” an einem anderen Ort zu gestalten.

Im Nachgang wurde ich mit Drohungen bzw. Schadensersatzforderungen gerade zu überhäuft. Schön war hierbei, wie sich das wahre Gesicht von Herrn W. zeigte.
Fazit: Wer bereit ist, keine Änderungen an dem Menü vorzunehmen, die Kosten im Voraus zu bezahlen und das Risiko eines Polizeibesuches akzeptiert, der wir wirklich eine wundervolle Location finden.

In diesem Sinne weise ich mittlerweile aus Erfahrung darauf hin, das dies meine Meinung ist, eine persönliche Erfahrung war und nicht pauschal verallgemeinert wurde …. ich hoffe Ihr versteht 😉

Liebe Grüße

PS: unsere Hochzeit war trotzdem traumhaft

User 7 im März 2013

Hallo …,

ich habe in paar Bekannte die mir nun negatives berichtet haben. Wollte die gecshätzte Gesamtsumme im Vorfeld. Und soweiter. Es ist auc wohl so wenn man was negatives auf einer Restaurant Kritik Seite schreib lässt er das löschen und droht mit Anwalt.
Daher Vorsicht

User 6 ungefähr im Juni 2012

Nette Location aber unglaublich schlechter und unfreundlicher Service! In keiner Weise zu empfehlen…

User 5 im Januar 2010

„…Für alle, die im Lola-Montez-Haus heiraten wollen, hier ein paar Hinweise aus eigener Erfahrung.

Wir haben im Sommer 2008 dort geheiratet und ich bin nach wie vor von dem Häuschen begeistert, genauso wie alle unsere Gäste.

Aber leider gab es auch eine Vielzahl negativer Punkte vor denen ausdrücklich gewarnt werden muss!

Das wohl negativste war das Catering, denn das Essen hat hinten und vorne nicht gereicht. Wir hatten 55 Gäste angekündigt und genausoviele warne auch da, aber das Essen war maximal für 40 Personen ausgelegt. Einige haben vom Büffet gar nichts mehr abbekommen, kein einziger konnte ein zweites Mal was holen! Und dabei war es noch nicht einmal ein Luxus-Essen, sondern (auf Vorschlag des Vermieters) ganz einfache bodenständige Gerichte. Als das Buffet nach einer halben Stunde leer war, hat der Caterer nach langen Diskussionen gerade mal eine Pfanne Bratkartoffeln und eine Schüssel Salat nachgelegt, mehr hatte er nicht da!

Bei den Getränken war es ähnlich, der Wein (hatten wir selber mitgebracht) reichte aus, das Bier (vom Vermieter) dagegen war gegen zehn Uhr leer und wir müssten selber noch von der Tankstelle Bier organisieren!

Dann gab es noch andere Kritikpunkte, beispielsweise hat der Vermieter seit Jahren Ärger mit den Nachbarn und es kam zweimal (um 22.30 und 24 Uhr) die Polizei wegen Beschwerden bzgl. der Lautstärke. Dabei hatten wir nur oben Musik zum Tanzen und extra alle Fenster und Türen geschlossen. Außerdem war schriftlich vereinbart, dass wir bis um 3 Uhr im Lola-Montez Haus feiern dürfen, um 1 Uhr kamen die zwei Service-Mädels und wollten Schluss machen, weil sie am nächsten morgen um 9 Uhr schon wieder aufräumen müssten. Darauf ließen wir uns nicht ein, weil wir wie vereinbart feiern wollten und machten bis ca. 2.30 Uhr weiter. Es stellte sich dann auch heraus, dass dies die erste Veranstaltung der Service-Mädels im Lola-Montez Haus war und das merkte man leider auch. Der Vermieter war nur nachmittags kurz da, um sich und sein haus zu präsentieren, danach war er weg und auch per Handy nicht mehr zu erreichen!

Im Nachhinein haben wir uns wegen der aufgeführten Punkte noch ziemlich mit ihm gestritten, weil die Leistung die wir für das Geld bekommen haben eine echte Frechheit. Im Vorfeld hatte er alle unsere Bedenken beschwichtigt, mit der Erklärung, er habe schon so viele Feste dort veranstaltet und man könne ihm ruhig vertrauen, das alles wunderbar funktionieren wird. Tja, Pustekuchen!

Fazit für alle, die dort heiraten wollen:

  1. Es ist ein wunderschönes Haus, sehr gemütlich und eigentlich perfekt geeignet für eine Feier mit max. 55-60 Personen.

  2. Im Vorfeld unbedingt alles(!) schriftlich festlegen und auf keinen Fall die gesamte Summe vorher bezahlen.

  3. Nicht das Catering vom Vermieter organisieren lassen, das war bei uns überteuert und viel zu wenig.

Gottseidank, hatten wir uns unsere Gäste trotz der Probleme eine schöne Feier, auch wenn wir uns bis heute mit dem mickrigen Essen bei der Hochzeit aufziehen lassen müssen!„

User 4 im Dezember 2009

„…Wir hatten gestern unsere Weihnachtsfeier. Unser Chef hat ein Großes Geheimnis daraus gemacht, wohin es gehen sollte… von Ubahn zu Ubahn und dann noch Tramm… dann noch laufen laufen laufen … (wollte nicht dass wir wissen wohin wir laufen – bei dem Wetter)
Und dann war plötzlich die Mentaschweige da. Wollten schon rein gehen… Ne, ne es geht weiter … ums eck und schwubs waren wir im Lola Montez Haus
Hab es ja noch nie live gesehen gehabt. Sehr schick mit kleinem Garten…
Also wohlgefühlt haben wir uns alle. Erst gab es snacks und Sekt. Frische Maronen vom Kamin usw.
ABER: wir waren 25 Leute und für mehr war da kaum noch platz. Also wir sind schon nicht durchgekommen ohne uns gegenseitig zu stoßen.
Was ich auch nicht so toll fand, war dass wir immer runter laufen mussten um uns was zu essen zu holen. was eigentlich lecker war aber keine 3Sterne sondern Hausmannskost vom Büffeee (nichts gegen Hausmannskost, aber für den Preis?). Was auch nach einer Weile gelangweilt hat war, dass wir zu 4 auf ner Bierbank saßen – zwar gepolstert und mit Husse, aber es wurde schon anstrengen nach 2 Stunden ohne jegliche Lehne. Und auf den Bierbanktisch konnte man nicht gescheit 2 teller gegenüber plazieren…
Das unsere jacken aufm Klo hingen war zwar nicht so tragisch, aber das Klo selbst hätte ich nicht benutzt. Ist so auf “alt” getrimmt, dass es ne plane Fläche zu dem sitzbrett.
War aber eine schöne Erfahrung da mal gewesen zu sein.
Ich war am Anfang bissi traurig, dass es da so tuer ist und wir es für die Hochzeit ausschließen mussten (weil jeder davon geschwärmt hat), aber jetzt weiß ich, dass es besser für uns ist, wo wir gebucht haben. „

User 3 im Dezember 2009

„…Ach übrigens: vorsicht, die Preise im Angebot sind OHNE Mwst. Da haben wir nämlich gestern net blöd geschaut, als die Rechnung reinflatterte und die fast 1000 Euro höher war, als wir erwartet haben… „

User 2 im November 2009

Hallo ,

zur Planung kann ich nicht viel sagen, ausser dass unsere Freunde, die dort geheiratet haben, nen eigenen Caterer engagiert hatten und Musik plus Anlage von einem Freund besorgt wurde. Mein Tipp für euch: lasst euch alles schriftlich geben, mündliche Absprachen könnten sich nachteilig auswirken. Damit im nachhinein nicht das grosse entsetze kommt.

LG

User 1 im Oktober 2007

…,

vergesst es!

Ich kenne mittlerweile leider zwei Unternehmen die sehr schlechte Erfahrungen gemacht haben mit dem Besitzer. Beide waren Dienstleister für unterschiedliche Veranstaltungen im Sommer. Beide haben bis heute (Monate später!) ihr Geld noch nicht bekommen. Ich kenne zudem leider den Besitzer persönlich und bin überrascht wie unmöglich er sich immer wieder gegenüber Interessenten und auch Kunden äußert. Es ist ekelhaft!

Schade eigentlich. Das Haus ist ein Idyll am Isarhochufer. Innen drin ein wahres Prachtstück!!! Ein Fest in diesem Haus ist ein Traum. Leider nicht bezahlbar. Und nach meinen Erfahrungen auch alles andere als empfehlenswert. Da gibt es bessere Eventpartner!

LG

Why has been a small Swiss style house in Munich named „Lola Montez house“?

Deutsch: Das Lola-Montez-Haus, auch „königlich...

Deutsch: Das Lola-Montez-Haus, auch „königliches Liebesnest“, ein kleines Gebäude im Schweizer Landhausstil am Isarhochufer im Münchner Stadtteil Harlaching (Photo credit: Wikipedia)

No, not as you might think. No, not as proclaimed everywhere. That would be way too simple.

The notorious dancer and impostor Lola Montez has never set her foot into that house.

When she twisted king Ludwig I. around her little finger, among others gifts she also received a house in the Barer street No. 7, where he used to visit her quite often. Also when she had to flee Munich, it was not the
Swiss style house in the Menterschwaige where she stayed overnight.
According to her letter dated February 11th, 1848 to the king, she slept one night in a guesthouse in Großhesselohe which is on the other side of the river Isar. For the 2nd night she stayed in the Blutenburg Castle and moved on to Lindau and from there to Switzerland.

She couldn’t have stayed in the little Swiss style house, nor ever meet her king Ludwig there. Why not? It wasn’t there yet. Due to the historical building atlas of the Munich Council, the Swiss style house has been built at the earliest in 1858, while Lola Montez had to leave Munich forever ten years before in 1848.

As suggested by a commentary to an interesting lawsuit from April 1st, 2010 dealing with oversized cork fee, the little Swiss style house has indeed been named after Lola Montez due to her habit of twisting the truth.

Why however, – so asks the curious reader – anybody should undertake such efforts to build up a legend?

Right, you are already sensing it. The answer may be found in another article in the ‘Süddeutsche Zeitung’ from September 6th, 2012: “Also the current owner Frank Wiedenmann, who lavishly renovated the property in 1998/99 with great concern to the details in the style of 1850 is feeding this story. Critics presume that the businessman is mostly interested in the profitable lease for private events.”

Sources:

Bookby Dorle Gribl: Harlaching und die Menterschwaige – Vom Edelsitz zur Gartenstadt. Buchendorfer, München 2004, ISBN3-937090-05-3, pages 178–181

ArticleDon’t worry about me“ in Süddeutschen Zeitung from 04.11.2011 http://newsticker.sueddeutsche.de/list/id/1227511

Article „Lebenslandschaft Münchner Süden“ in Süddeutschen Zeitung from 03.01.2013 http://www.gartenstadt-harlaching.de/inhalte/presse/sz_03-01-13_r9.pdf

Letter by the Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege to the Landeshauptstadt München, Referat für Stadtplanung und Bauordnung from 01.07.1988

AG München, Court decision from 1. April 2010, File reference 453 C 20895/09 http://openjur.de/u/483695.html

The special case „Wedding in the „King’s love nest“ http://www.iww.de/mk/archiv/der-besondere-fall-hochzeit-im-koeniglichen-liebesnest-f17063

Article „Legend of the Lola-Montez-House“ in Süddeutschen Zeitung from 06.09.2012

2012-09-06 SZ_LMH Legende

Warum wird bei s.g. Lola Montez Haus in München manchmal das Baujahr 1820 gefunden?

Ein normaler Mensch, der sich das Programm zum Tag des offenen Denkmals anschaut, findet beim s.g. Lola-Montez-Haus bis zum Jahr 2012 (für 2013 noch nicht veröffentlicht) folgenden Eintrag:

Nebenhaus des Gutshofs Menterschwaige, auch königliches Liebesnest genannt. Wohl um 1820 erbaut. Ursprünglich Schmiede und Wohnung des Schmieds. Im Schweizer Landhausstil errichtetes Salettl mit Holzaufbau, OG mit Schlafkojen, dahinter befinden sich die Stallungen der Wittelsbacher Königsfamilie. Lola Montez, spanische Tänzerin, für die Ludwig I. seine Krone opferte, fand auf dem Gutsgelände für eine unbestimmte Zeit Unterschlupf bevor sie München verließ.“

Lola Montez, Irish-born mistress to King Ludwi...

Lola Montez, Irish-born mistress to King Ludwig I of Bavaria. Her real name was Eliza Gilbert (Photo credit: Wikipedia)

Anfrage bei der zuständigen „Deutschen Stiftung Denkmalschutz“ ergibt, daß diese Informationen vom Betreiber des Denkmals stammen und nicht überprüft wurden.

Warum aber sollte Herr Frank Maria Wiedenmann, der im Falle des s.g. Lola-Montez-Hauses in heiliger Dreifaltigkeit sowohl den Eigentümer, als auch den Betreiber sowie den Vermieter gibt, ein falsches Baujahr angeben?

Gute Frage, in der Tat.

Ein normaler Mensch denkt jetzt: der Mann weiß es nicht besser.

Falsch gedacht, er weiß es. Dazu muß man nur ein bisschen in der Zeit zurückgehen, nämlich bis zum Jahr 1997. Da hatte Herr Frank Maria Wiedenmann das Häuschen gerade gekauft und war fleißig am Renovieren. Da ließ er unter den vielen Zeitungsartikeln aus jener Zeit in der tz (deutsche Boulevard-Tageszeitung ) unter dem Titel „Der erste Beweis: Hier war das Liebesnest des Königs seinen Architekten sagen: „Das Haus stand nachweislich um 1848 schon.“ und auf die Frage „Wo stand denn das Schlafzimmer der Dame?“ zu antworten „Mit Sicherheit im ersten Stock.“ Man kann da lesen, daß andere Teile der Bausubstanz das Denkmalschutzamt um 1800 datiere. Weiterhin wird in diesem Artikel ausgeführt, daß diese sensationellen Ergebnisse beweisen würden, daß dieses Haus keineswegs erst 20 Jahre nach der Abdankung von König Ludwig I. (also 1868) gebaut wurde, wie es in den Archiven steht.

1997 TZ_Balken

Dazu wird noch ein Foto geboten mit der Beschreibung: „Wo jetzt ein Gartentisch steht, war das Bett der Tänzerin.“

Das sind so unglaubliche Befunde, daß man es sich auf der Zunge zergehen lassen muß!

Es fehlen jegliche Beweise warum, wer auch immer, welche Teile auch immer, auf das Jahr1800 oder ähnlich datiert. Hatte dieser erwähnte Balken eine eingravierte Jahreszahl? Wohl nicht, denn das hätte man dem interessierten Leser nicht vorenthalten. Hatte man ihn ein wenig zersägt und dendrochronologisch bestimmt? Oder womöglich die C14-Methode angewandt? Wir wissen es nicht, denn man hüllt sich vornehm in Schweigen.

Selbst wenn irgendein Bauteil aus der Zeit um 1800 stammen sollte, so haben unser Bauherr und sein Architekt vermutlich noch nie davon gehört, daß alle Menschen – immer und überall – brauchbare Bauteile wiederverwendet haben.

Zurück zum Thema: Dieser Artikel beweist vor allem, daß unser Bauherr und sein Architekt die deutlich spätere Baujahrdatierung, nämlich frühestens ab 1858 sehr wohl kannten.

In diesem Zusammenhang ist das folgende Gemälde von Breitmann vom großen Interesse. Es taucht in einem Katalog auf und wurde bei einem Antiquariat vor kurzem verkauft.

1837 Breitmann Menterschwaige Nebengeb

Gouache von Breitmann, signiert, bez. und datiert 1837, 16,3 x 20,8 cm „Das sog. Lola-Montez-Haus bei der Menterschwaige. Das Nebenhaus mit Außentreppe inmitten von hohen Bäumen.“ Seite 14, Nr. 16 http://www.antiquare.de/fileadmin/user_upload/Kataloge/Grahamer_Katalog_142_A4quer_internet.pdf

Deutsch: Das Lola-Montez-Haus, auch „königlich...

Deutsch: Das Lola-Montez-Haus, auch „königliches Liebesnest“, ein kleines Gebäude im Schweizer Landhausstil am Isarhochufer im Münchner Stadtteil Harlaching (Photo credit: Wikipedia)

Na nu, werden Sie sagen: Das sieht aber ganz anders aus, als das Haus, das zur Zeit als das Lola Montez Haus firmiert! Und wie konnte es der Maler Breitmann im Jahr 1837 malen? Vielleicht, weil es damals da stand? Vielleicht, weil diese ganze Geschichte mit alten Balken und noch älterer Bausubstanz nur ein weiteres Märchen ist, an dem die fesche Lola Montez – die es bekanntlich mit der Wahrheit nicht so genau nahm – ihre Freude gehabt hätte.

Ach, wir haben fast etwas vergessen, nämlich den zweiten Teil der Behauptung, mit der wir angefangen haben: „Lola Montez, spanische Tänzerin, für die Ludwig I. seine Krone opferte, fand auf dem Gutsgelände für eine unbestimmte Zeit Unterschlupf bevor sie München verließ.“

Abgesehen davon, daß die attraktive Lola Montez keine Spanierin, sondern Irin war, war sie natürlich nachweislich zur Zeit ihrer Flucht aus München, die genau zwei Tage dauerte, niemals in der Menterschwaige gewesen. Einzelheiten dazu lesen Sie bitte in dem Posting: Warum heißt ein Haus im Schweizerstil in München „Lola Montez Haus“?

Warum heißt ein Haus im Schweizerstil in München “Lola Montez Haus”?

Lola Montez, Irish-born mistress to King Ludwi...

Lola Montez, Irish-born mistress to King Ludwig I of Bavaria. Her real name was Eliza Gilbert (Photo credit: Wikipedia)

Nein, nicht wie Sie denken. Nein, nicht wie überall herum posaunt wird. Das wäre viel zu einfach.

Die berüchtigte Tänzerin und Hochstaplerin Lola Montez war niemals in diesem Haus.

Als sie König Ludwig I. um den kleinen Finger wickelte, schenkte er ihr unter anderem auch ein Haus in der Barerstrasse Nr. 7 in München, wo er sie sehr häufig besuchte. Auch als sie aus München fliehen musste, hat sie nicht im Schweizerhaus in der Menterschwaige übernachtet, sondern in einem Gasthof in Großhesselohe, wie ein von ihr geschriebener Brief vom 11.02.1848 belegt. Die zweite Nacht verbrachte sie auf Schloss Blutenburg und floh danach in die Schweiz.

Selbst wenn sie gewollt hätte, sie hätte niemals im Schweizerhaus übernachten können, noch jemals ihren Ludwig dort treffen können. Warum? Ganz einfach, es war noch gar nicht gebaut. Laut dem baugeschichtlichen Atlas der Stadt München, wurde das Schweizerhaus erst nach 1858 verzeichnet, Lola Montez musste aber schon zehn Jahre vorher, nämlich 1848 München für immer verlassen.

Das Haus heißt so, legt ein Kommentar zu einem interessanten Gerichtsurteil vom 01.04.2010 über ein allzu hohes „Korkgeld“ nahe, weil die Namensgeberin eben eine berühmte Schwindlerin war.

Warum aber – fragt sich der interessierte Leser – sollte jemand all die Mühe mit einer solchen Legendenbildung auf sich nehmen?

Richtig, Sie ahnen es schon. Die Antwort kann man in einem weiteren Artikel in der Süddeutschen Zeitung nachlesen: „Auch der heutige Eigentümer Frank Wiedenmann, der das Anwesen 1998/99 aufwendig sanieren und im Stil um 1850 samt liebevoller Details einrichten ließ, nährt diese Geschichte. Kritiker unterstellen dem Geschäftsmann, dass es ihm dabei vor allem um die lukrative Vermietung für Privatveranstaltungen gehe.“

Deutsch: Das Lola-Montez-Haus, auch „königlich...

Deutsch: Das Lola-Montez-Haus, auch „königliches Liebesnest“, ein kleines Gebäude im Schweizer Landhausstil am Isarhochufer im Münchner Stadtteil Harlaching (Photo credit: Wikipedia)

Quellen:

Buch von Dorle Gribl: Harlaching und die Menterschwaige – Vom Edelsitz zur Gartenstadt. Buchendorfer, München 2004, ISBN 3-937090-05-3, Seiten 178–181

Artikel „Sorge dich nicht um mich“ in der Süddeutschen Zeitung vom 04.11.2011 http://newsticker.sueddeutsche.de/list/id/1227511

Artikel „Lebenslandschaft Münchner Süden“ in der Süddeutschen Zeitung vom 03.01.2013 http://www.gartenstadt-harlaching.de/inhalte/presse/sz_03-01-13_r9.pdf

Schreiben des Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege an die Landeshauptstadt München, Referat für Stadtplanung und Bauordnung vom 01.07.1988

AG München, Urteil vom 1. April 2010, Az. 453 C 20895/09 http://openjur.de/u/483695.html

Der besondere Fall „Hochzeit im „königlichen Liebesnest“ http://www.iww.de/mk/archiv/der-besondere-fall-hochzeit-im-koeniglichen-liebesnest-f17063

Artikel „Legende um das Lola-Montez-Haus“ in der Süddeutschen Zeitung vom 06.09.2012

2012-09-06 SZ_LMH Legende